Shell-Programmierung/schmutzige_tricks.tex

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2001-07-02 12:52:18 +00:00
\chapter{Schmutzige Tricks :-)}
Eigentlich sind diese Tricks gar nicht so schmutzig. Hier ist lediglich eine
Sammlung von Beispielen, die genial einfach oder genial gut programmiert sind.
Das bedeutet nicht, da<64> jeder Shell-Programmierer diese Techniken benutzen
sollte. Ganz im Gegenteil. Einige Mechanismen bergen Gefahren, die nicht auf
den ersten Blick erkennbar sind.
Mit anderen Worten: \textbf{Wenn Du diese Techniken nicht verstehst, dann
benutze sie nicht!}
Die Intention hinter diesem Abschnitt ist es, dem gelangweilten Skripter etwas
interessantes zum Lesen zu geben. Das inspiriert dann vielleicht dazu, doch
einmal in den fortgeschrittenen Bereich vorzusto<74>en, neue Techniken
kennenzulernen. Au<41>erdem kann das Wissen <20>ber gewisse Techniken eine gro<72>e
Hilfe beim Lesen fremder Skripte darstellen, die eventuell von diesen Techniken
Gebrauch machen.
Diese Techniken sind nicht `auf meinem Mist gewachsen', sie stammen vielmehr
aus Skripten, die mir im Laufe der Zeit in die Finger gekommen sind. Ich danke
an dieser Stelle den klugen K<>pfen, die sich solche Sachen einfallen lassen
haben.
\section{Die Tar-Br<42>cke}
TODO!!!
\section{Binaries inside}
TODO!!!
\subsection{Bin<EFBFBD>re Here-Dokumente}
TODO!!!
\subsection{Schwanz ab!}
TODO!!!
\section{Dateien, die es nicht gibt}
TODO!!!
\subsection{Speichern in nicht existente Dateien}
TODO!!!
2002-03-25 13:48:40 +00:00
\subsection{Subshell-Schleifen vermeiden}
Wir wollen ein Skript schreiben, das die \texttt{/etc/passwd} liest und dabei
z<EFBFBD>hlt, wie viele Benutzer eine UID kleiner als 100 haben.
Folgendes Skript funktioniert nicht:
\footnotesize
\begin{listing}[2]{1}
#!/bin/sh
count=0
cat /etc/passwd | while read i; do
uid=`echo $i | cut -f 3 -d:`
if [ $uid -lt 100 ]; then
count=`expr $count + 1`
echo $count
fi
done
echo Es sind $count Benutzer mit einer ID kleiner 100 eingetragen
\end{listing}
\normalsize
Was ist passiert?
Dieses Skript besteht im Wesentlichen aus einer Pipe. Wir haben ein
\texttt{cat}-Kommando, das den Inhalt der \texttt{/etc/passwd} durch eben diese
Pipe an eine Schleife <20>bergibt. Das \texttt{read}-Kommando in der Schleife
liest die einzelnen Zeilen aus, dann folgt ein Bi<42>chen Auswertung.
Es ist zu beobachten, da<64> bei der Ausgabe in Zeile 7 die Variable
\texttt{\$count} korrekte Werte enth<74>lt. Um so unverst<73>ndlicher ist es, da<64> sie
nach der Vollendung der Schleife wieder den Wert 0 enth<74>lt.
Das liegt daran, da<64> diese Schleife als Teil einer Pipe in einer Subshell
ausgef<EFBFBD>hrt wird. Die Variable \texttt{\$count} steht damit in der Schleife
praktisch nur lokal zur Verf<72>gung, sie wird nicht an das umgebende Skript
'hochgereicht'.
Neben der Methode in \ref{daten_hochreichen} bietet sich hier eine viel
einfachere L<>sung an:
\footnotesize
\begin{listing}[2]{1}
#!/bin/sh
count=0
while read i; do
uid=`echo $i | cut -f 3 -d:`
if [ $uid -lt 100 ]; then
count=`expr $count + 1`
echo $count
fi
done < /etc/passwd
echo Es sind $count Benutzer mit einer ID kleiner 100 eingetragen
\end{listing}
\normalsize
Hier befindet sich die Schleife nicht in einer Pipe, daher wird sie auch nicht
in einer Subshell ausgef<65>hrt. Man kann auf das \texttt{cat}-Kommando verzichten
und den Inhalt der Datei durch die Umlenkung in Zeile 9 direkt auf die
Standardeingabe der Schleife (und somit auf das \texttt{read}-Kommando) legen.
\subsection{Daten aus einer Subshell hochreichen}\label{daten_hochreichen}
2001-07-02 12:52:18 +00:00
TODO!!!
\subsection{Dateien gleichzeitig lesen und schreiben}
Es kommt vor, da<64> man eine Datei bearbeiten m<>chte, die hinterher aber wieder
unter dem gleichen Namen zur Verf<72>gung stehen soll. Beispielsweise sollen alle
Zeilen aus einer Datei entfernt werden, die nicht das Wort \textit{wichtig}
enthalten.
Der erste Versuch an der Stelle wird etwas in der Form
\texttt{grep }\textit{wichtig datei.txt}\texttt{ > }\textit{datei.txt}
sein. Das kann funktionieren, es kann aber auch in die sprichw<68>rtliche Hose
gehen. Das Problem an der Stelle ist, da<64> die Datei an der Stelle gleichzeitig
zum Lesen und zum Schreiben ge<67>ffnet wird. Das Ergebnis ist undefiniert.
Eine Elegante L<>sung besteht darin, einen Filedeskriptor auf die Quelldatei zu
legen und diese dann zu l<>schen. Die Datei wird erst dann wirklich aus dem
Dateisystem entfernt, wenn kein Deskriptor mehr auf sie zeigt. Dann kann aus
dem gerade angelegten Deskriptor gelesen werden, w<>hrend eine neue Datei unter
dem alten Namen angelegt wird:
\footnotesize
\begin{listing}[2]{1}
#!/bin/sh
FILE=datei.txt
exec 3< "$FILE"
rm "$FILE"
grep "wichtig" <&3 > "$FILE"
\end{listing}
\normalsize
2002-03-25 13:48:40 +00:00
Allerdings sollte man bei dieser Methode beachten, da<64> man im Falle eines
Fehlers die Quelldaten verliert, da die Datei ja bereits gel<65>scht wurde.